top of page

Hochzeit im Regen? Warum das trotzdem wunderschön sein kann


Regen? Echt jetzt?!


Ihr habt monatelang geplant. Jedes Detail liebevoll durchdacht. Die Einladungen, der Ablauf, das Kleid, die Playlist. Vielleicht habt ihr sogar an die kleinen Windlichter gedacht, die bei Sonnenuntergang auf den Tischen leuchten sollen.Und dann… eine Woche vorher schaut ihr zum ersten Mal so richtig ernst auf die Wetter-App.


Regen. Am nächsten Tag: Regen.Und am übernächsten: immer noch Regen.


Aber ihr seid tapfer. Noch ist da Hoffnung, dass sich die App irrt – kommt ja vor. Und mal ehrlich: Niemand will freiwillig die Regencapes rausholen, oder?


Und dann ist er da: euer Hochzeitstag.


Ihr wacht auf, voller Aufregung – und der erste Blick geht aus dem Fenster.Dicke, graue Wolken. Ein nasser Balkon. Vielleicht hört man schon das Tropfen am Fensterbrett. Und plötzlich ist klar: Die App hatte recht. Es regnet.


Und nein, es sieht nicht so aus, als ob es mittags „mal kurz aufreißt“. Mist.


Ich kenn das. Meine eigene Hochzeit fing genauso an. Und auch wenn man sich noch so oft sagt, dass das Wetter das Einzige ist, was man nicht beeinflussen kann – es bleibt schade. Denn natürlich hat man dieses Bild im Kopf: warmes Licht, offene Wiesen, ein bisschen Wind, aber bitte nur so ein Fotowind – kein Chaoswind.


Und weil ich als freie Rednerin bei so vielen Hochzeiten dabei bin – drinnen, draußen, mit Sonnenschirm oder Regencape – möchte ich hier mal ganz offiziell eine Lanze brechen für die Regenhochzeiten.


Denn ja: Natürlich ist es draußen bei Sonnenschein wunderschön. Alles ist heller, leichter, luftiger. Klar. Aber Regen bringt etwas anderes mit. Etwas, das mindestens genauso besonders ist.


Zum einen: Regen lässt alle zusammenrücken – ganz wortwörtlich. Wenn’s draußen schüttet, bleibt niemand draußen an der Bar hängen. Oder stellt sich abseits, geht spazieren, bilden ein Rauchereck hinter dem Gebüsch.


Alle sind beieinander, es verteilt sich nichts. Die Energie im Raum ist spürbar – eng, vertraut, lebendig. Und auch die Raucher:innen sind schneller wieder drin – was ja auch nicht schadet.

Zum anderen: die Gäste spüren, dass ihr euch den Tag anders vorgestellt habt. Und genau deshalb geben sie oft noch ein paar Prozent mehr – mehr Lachen, mehr Stimmung, mehr Herz.

Der Regen nimmt auch irgendwie den Druck raus. Alles wird ein bisschen weicher, menschlicher. Wenn ich vorne stehe und spreche, höre ich manchmal das leise Trommeln auf dem Zeltdach oder das Plätschern irgendwo draußen – und ES IST VOLL OK. Es hat etwas Beruhigendes. Fast so, als würde der Regen mitatmen. Und die Stimmung bei uns ist fröhlich, der Regen bringt alle oft zum Lachen, weil auch eine gewisse Absurdität in der Luft liegt. Der Regen VERBINDET von Anfang an die Gäste.


Und die Fotos? Die werden der Hammer. Tropfen auf Schirmen. Spiegelungen auf nassem Stein. Kuscheln unterm Dach. Und das Licht – nicht grell, sondern weich, sanft, fast filmisch. Eure Fotograf:innen werden euch lieben.


Und dann diese kleinen, ungeplanten Momente: wenn der Trauzeuge plötzlich zum Schirmhalter wird. Oder die Braut sich lachend den Rock aus dem Matsch hebt.Das sind die Geschichten, die später mit funkelnden Augen erzählt werden.


Und niemand sagt dann: „Schade, dass die Deko draußen nicht so zur Geltung kam.“

Sondern eher: „Weißt du noch? Dieser Moment da im Regen…“


So eine Regenhochzeit hat Charakter. Sie ist nicht glatt. Sie ist echt. Und sie bleibt hängen. Weil sie zeigt: Ihr nehmt das Leben, wie es kommt – und ihr sagt trotzdem laut „Ja“.


Mitten rein ins Wetter. Ins Abenteuer. In die Liebe.


Regen bringt außerdem eine besondere Ruhe mit sich. Dieser Klang – das sanfte Trommeln, das Plätschern – beruhigt, erdet. Es entsteht oft eine fast andächtige Stimmung. Man spricht leiser, hört aufmerksamer zu. Alles fühlt sich bewusster an. Fast so, als würde das Wetter sagen: „Bleibt hier. Ganz bei euch.“


Und ganz ehrlich: Eure Geschichte wird damit nie langweilig. „An dem Tag hat’s geregnet wie aus Eimern – und es war trotzdem die schönste Hochzeit überhaupt.“


Das sind die Geschichten, die bleiben. Weil sie echt sind. Nicht perfekt, aber wunderbar. Weil sie zeigen, worum es wirklich geht: nicht um Sonne im Gesicht. Sondern um Liebe im Herzen.


Und wenn ihr euch gerade fragt, ob ihr wirklich draußen heiraten wollt – auch mit der Unsicherheit des Wetters – dann sagt euch vielleicht dieser Text: Ja. Tut es. Und habt einen Plan B. Aber habt vor allem Vertrauen.


Denn egal, ob ihr im Sonnenschein oder unter grauen Wolken „Ja“ sagt – es wird euer Tag. Und er darf genau so sein, wie das Leben selbst manchmal ist: überraschend, wild, berührend, echt.


Ich begleite euch dabei von Herzen gern – ob bei Sonnenschein oder mit Tropfen im Haar.Als Traurednerin in München und ganz Bayern liebe ich es, eure Geschichte in Worte zu fassen – so wie sie ist: besonders, ehrlich, unvergesslich.


Eure Hanna

Comments


bottom of page