Die Planung einer Freien Trauung ist aufregend, wunderschön und auch nicht immer ohne Herausforderungen. Sicher ist, man muss an vieles denken. Sehr vieles.
Eine Freie Trauung ist in meinen Augen eine der wunderschönsten Ereignisse, die es im Leben gibt. Eure Familie und Eure Freunde kommen ausschließlich wegen Euch, weil Ihr ihnen wichtig seid. Ich finde, dass das ein ganz wunderbares Gefühl ist und man da ruhig kurz innehalten und dankbar sein darf. Sich das bewusst machen darf.
Der grandiose Vorteil einer Freien Trauung ist, dass Ihr diese ganz so wie IHR es möchtet, gestalten dürft. Ohne Regeln, die vielleicht nicht zu Euch passen. Denn es ist ja Euer Fest. Aber diese Freiheit bedeutet auch, dass Ihr planen und organisieren müsst. Wenn Ihr viel Zeit habt, und Organisieren liebt, Jackpot! Wenn Ihr aber nicht soviel Zeit habt und auch gar nicht so genau wisst, was da auf Euch zukommt, kann das durchaus für kurzzeitige Schnappatmung sorgen!
Ich habe hier mal einige Dinge, die in meinen Augen wirklich wichtig sind, aufgelistet für Euch.
1. Was sind Eure Wünsche als Paar?
Ich gehe davon aus, dass Ihr Euch bereits eine Zeit lang kennt :-) Dennoch birgt die Planung der Freien Trauung einige Herausforderungen mit sich. Und wie Ihr das als Team meistert, ist spannend. Am besten setzt Ihr Euch vorab zusammen und sprecht offen über Eure individuellen Wünsche, Eure No-Gos und worauf Ihr besonders Wert legt. Ihr werdet staunen, oft kommen da überraschende Erkenntnisse zum Vorschein.
Mit diesem "Vorgespräch" stellt Ihr sicher, dass Ihr als Paar an einem Strang zieht und die Wünsche von Euch Beiden jeweils transparent für den Anderen ist.
2. Wer hält die Freie Trauung ab?
Rein vom Gesetz her reicht der standesamtliche "Akt". Rein vom Gefühl her oft nicht :-)
Und da kommen meine lieben Kolleginnen und Kollegen sowie ich ins Spiel: wählt jemanden, der Eure Zeremonie leitet. Mit Liebe, Persönlichkeit und Herz. Bei dem Ihr LOSLASSEN dürft in diesem Teil der Hochzeitsfeier.
Ihr bekommt so viel: eine indiviuell gestaltete Zeremonie, eine berührende und liebevolle, auf Euch zugeschnittene Rede und die Freiheit, nicht alle Fäden selber in der Hand haben zu müssen.
3. Der Ort der Freien Trauung
Die Auswahl der Location für Eure Freie Trauung ist ziemlich wichtig, wie Ihr Euch denken könnt :-) . Ihr sollt Euch da nicht nur wohlfühlen, Ihr sollt es auch mit gutem Gewissen bezahlen können und am besten ist es, wenn Ihr Euch mit den Betreiberinnen und Betreibern der Location versteht. Euch sympathisch findet.
Plant immer eine Schlechtwetteralternative ein, auch wenn Ihr in südlicheren Gefilden feiern solltet. Auch sollte draußen immer Schatten vorhanden sein. Das wird oft unterschätzt, aber meist tummeln sich (zum Glück) unter den Gästen ja doch auch ältere Menschen und Kinder, die für Schatten SEHR dankbar sind. Dieses Detail wird manchmal vergessen, aber es ist tatsächlich wichtig. Schließlich soll jeder ohne Sonnenstich danach feiern dürfen.
4. Das Herzstück – Die Zeremonie
Mit der Zeremonie fängt die Feier an und sie ist definitiv der wichtigste Teil Eurer Hochzeit. Daher verbringt ein bisschen Zeit damit, Euch zu überlegen, was Euch gefallen würde. Wir Freie Rednerinnen und Freie Redner helfen dabei natürlich, unsere Aufgabe ist es, Euch mit ganz viel Herzblut zu unterstützen.
Ihr dürft Euch darüber Gedanken machen, wie die Atmosphäre Eurer Freien Trauung sein soll: festlich, locker, ausgelassen, würdevoll oder von allem ein bisschen? Wie wollt Ihr den Einzug gestalten? Zusammen oder eventuell an der Seite eines Familienmitglieds? Welche Lieder dürfen Euch begleiten? Und welche symbolische Handlung darf Euer Ehegelübnis vertiefen?
Da spielt übrigens Eure Location wieder eine Rolle (und daher wäre es unter anderem gut, wenn diese von sympathischen Menschen geführt wird :-)): zusammen mit der Location besprecht Ihr die Bestuhlung, die Beschattung und auch die Deko. Es ist oft hilfreich, wenn die Location flexibel ist.
5. Die Getränke
Dieser Punkt ist sehr wichtig. Denn vor allem, wenn es heiss ist, ist es sinnvoll, wenn von Anfang an alkoholfreie Getränke zur Verfügung stehen für die Gäste. Es sollten nicht während der Zeremonie Getränke gebracht werden, da dies den Ablauf stören würde, aber am besten steht am Rand Wasser bereit. Besonders im Sommer ist das gut.
Wichtig ist, dass Ihr Euch Gedanken macht, ab welchem Zeitpunkt welche Getränke angeboten werden und dies im Einklang mit Eurem Budget steht.
6. Fotos und Videos
Fotos und Videos sind wertvolle bleibende Erinnerungen. Und wenn Ihr Glück habt, schmökert Ihr im hohen Alter noch gemeinsam in Euren Bildern. Daher ist MEIN Tipp: investiert in einer professionellen Fotografie-Begleitung. Wenn es das finanziell zulässt. Denn diese Fotos sind einfach soviel schöner als wenn ein Freund / eine Freundin so nebenbei knipst.
Und gerade bei der Zeremonie befreit es die Gäste sozusagen davon, dass sie alles mit ihrem Handy festhalten müssen. Sie dürfen sich ganz auf den Moment mit Euch konzentrieren. Wir Freie Rednerinnen und Freien Redner sagen übrigens gerne (in Absprache mit Euch) am Anfang der Zeremonie allen Gästen mit einem Augenzwinkern, dass die Smartphones eingepackt bleiben dürfen und stellen im Zuge dessen die Fotografin / den Fotografen vor.
7. Eure Lieder wählen
Musik hat unheimliche Kraft, genau wie Worte, nur anders :-) Musik kann so große Emotionen erzeugen und daher ist es wichtig, dass Ihr "Eure" Lieder, die zu Euch passen mit Bedacht auswählt. Achtet dabei nicht drauf, ob die Lieder zu einer Hochzeit "passen" (es gibt z.B. auch Paare, die Metallic- Lieder laufen ließen, weil es "ihr" Lied war), sondern dass sie euch GLÜCKLICH machen. Live-Musik sorgt natürlich nochmals verstärkt für Gänsehautmomente. Aber auch eine schöne Playlist ist nicht zu verachten.
Aber auch hier unterstützen wir Freien Rednerinnen und Freien Redner Euch sehr gern und gemeinsam planen wir, wann welches Lied laufen darf.
8. Wortbeiträge und Reden abstimmen
Es ist immer wunderschön, wenn es Menschen unter den Gästen gibt, die gerne ein paar Worte zu Euch sagen wollen während der Zeremonie. Dabei spreche ich nicht von Reden, das darf gerne in den Abend verschoben werden. Nein, ich spreche von kleinen Wortbeiträgen, circa 2-3 Sätzen, nicht mehr. Vielleicht sind sie vergleichbar mit Fürbitten, die viele von Euch aus der Kirche vermutlich kennen. Nur wird nicht gebetet, sondern es werden ganz persönliche Wünsche an Euch (oder Menschen, die nicht mehr Eure Feier miterleben dürfen) gesprochen. Das erfordert aber Vorbereitungszeit. Mit uns Freien Rednerinnen/ Freiem Rednern könnt Ihr Euch absprechen, wann am besten Zeit für einen Wortbeitrag ist und ich persönlich gebe immer gerne auch Tipps (wenn erwünscht), wie die Wortbeiträge am besten gestaltet werden, damit sie nicht gestelzt oder unpersönlich wirken. Wortbeiträge während der Zeremonie sind wahre Schätze.
9. Welche Infos sollen in die Einladungen rein?
Die Einladung zu Eurer Hochzeit ist sozusagen der Auftakt Eures Festes und jeder freut sich über liebevoll verfasste Einladungskarten. Dabei geht es nicht um "pompöser, teurer, am elegantesten", sondern, wieviel Herz Ihr da rein gesteckt habt.
Folgende wichtige Punkte sollten Eure Einladungen beinhalten:
Datum und Uhrzeit
Die Location mit Anschrift
Der Ablauf der gesamten Hochzeitsfeier
Dresscode (wenn Ihr einen habt, wenn Ihr keinen habt, fragen die Gäste trotzdem, vor lauter Sorge, sich falsch zu kleiden :-))
Bis wann zu- oder abgesagt werden darf
Ansprechparner im Falle von Fragen (sind meist die Trauzeugen)
Mögliche Unterkünfte
Ihr könnt auch eine kleine Webseite gestalten, die noch weitere Informationen aufzeigen.
Auf diese Weise könnt Ihr Euch auf Euren Einladungskarten auf das Wesentliche konzentrieren.
10. Unterkünfte
Viele Hochzeitspaare zerbrechen sich den Kopf darüber, ob sie für die Unterkünfte der Gäste aufkommen müssen. Nein, ein klares Nein. Das ist hier bei uns nicht üblich. Wenn Ihr Euch das finanziell leisten könnt und WOLLT, spricht natürlich absolut nichts dagegen, aber den meisten Paaren täte das im Geldbeutel arg weh. Daher: macht Euch keine Gedanken, die Gäste erwarten das nicht.
Schön wäre es, wenn Ihr den Gästen Unterkünfte in der Nähe Eurer Locations empfehlen könntet und eventuell sogar dort schon angefragt habt, ob dort noch Zimmer frei wären. Für 1-2 Nächte (viele Hotels vermieten mittlerweile ihre Zimmer nicht mehr unter 2 Nächten). Aber selbst das ist kein Muss.
11. Outsourcen!
Die Organsation einer Freien Trauung ist nicht ohne, und wenn man nicht aufpasst, kann das schnell zu einem Fulltime-Job werden. Aber es soll vor allem eines machen, was man nicht aus den Augen verlieren sollte: FREUDE. Trotz der vielen Aufgaben, die da vor Euch liegen. Überlegt Euch in Ruhe, wer in Euren Familien und in Eurem Freundeskreis was besonders gut kann. Hat jemand ein besonderes Auge für Deko oder bastelt gern? Hat jemand ein Händchen für Kinder und hat Tipps für die Kinderbespaßung? Oder kann jemand besonders gut schreiben und hilft beim Verfassen der Einladungskarten? Es ist eine sehr große Erleichterung, wenn Ihr bestimmte Themengebiete abgeben dürft. Jede (ehrlich gemeinte) Unterstützung darf Euch willkommen sein.
Ich wünsche Euch von Herzen eine gelungene Hochzeitsfeier-Planung mit nicht allzuviel Stress, sondern mit viel Freude und Spaß. Und vergesst nicht, solltet Ihr Euch mal wegen der vielen Herausforderungen und Aufgaben in die Haare kriegen: besinnt Euch darauf, worauf es WIRKLICH ankommt: auf EUCH.
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