KI in der Trauerrede: ein Tabu oder ein Werkzeug? Meine Antwort als Trauerrednerin in München
- hannalabita80
- vor 6 Tagen
- 3 Min. Lesezeit

Ich werde oft gefragt, ob ich meine Reden mit KI schreibe.
Also mit ChatGPT oder Gemini.
Meine Antwort: ganz klar NEIN – mit einem kleinen bisschen JA dazwischen.
Warum NEIN
Weil meine Reden sich gar nicht mit einer KI schreiben lassen. Punkt.
Eine Trauerrede entsteht nicht durch Datenanalyse, sondern durch Zuhören. Durch Fühlen. Durch Begegnung. Von Mensch zu Mensch.
Wenn ich als Trauerrednerin mit einer Familie zusammensitze, dann passiert da etwas, was keine Maschine je verstehen kann. Ich sehe Tränen. Ich höre Pausen. Ich spüre, was unausgesprochen bleibt. Ich FÜHLE.
Und daraus entsteht eine Rede – ganz behutsam, mit Herz, mit Fingerspitzengefühl.
Eine KI kann keine Empathie empfinden. Sie weiß nicht, was es bedeutet, wenn jemand sagt: „Wir haben jeden Abend zusammen Tee getrunken.“
Sie erkennt den Satz – aber nicht das, was zwischen den Zeilen liegt.
Jede Rede, die ich schreibe, ist ein Unikat. Weil jeder Mensch verschieden ist und einzigartig.
Die "Seele" meiner Rede liegt in den persönlichen Details, in diesen kleinen Momenten, die mir Familien erzählen: „Sie hat immer den letzten Rest Milch für die Katze gelassen.“Oder: „Er konnte nie ohne Pfefferminzbonbons aus dem Haus.“
Das sind keine Daten, das sind Erinnerungen.
Und die kann eine KI nur NACHERZÄHLEN, aber nicht die Bedeutung dahinter erfühlen! Kann nicht das riesengroße Herz der Mama sehen, oder diese wahnsinnige Fürsorge, mit der der Papa stets alle Kinder behandelt hat.
Dazu kommt: Trauer ist ein sehr sensibles Thema. Da geht’s nicht nur um schöne Worte, sondern um Haltung.
Darum, wann man etwas sagt. Und wann man besser schweigt.
Eine KI hat kein Taktgefühl. Kein Gespür für das, was zu viel oder zu früh wäre. Das ist etwas, das nur der Mensch kann.
Und genau das macht den Unterschied. Besonders bei einer freien Beerdigungsrede.
Und das kleine „bisschen JA“
Ich nutze die KI trotzdem manchmal. Nicht, um Reden schreiben zu lassen – sondern um mich inspirieren zu lassen.
Wenn ich zum Beispiel ein Symbol suche, die zu einem Menschen passt. Dann tippe ich mal ein "Welches Symbol passt zu einem Menschen, der Züge über alles geliebt hat?" Dann kommen Ideen – und ich bastle mir daraus meinen ganz eigenen Gedanken. In meiner Sprache. In meinem Ton.
Manchmal suche ich auch einfach nur ein besseres Wort. Ein Synonym, das bisschen weicher klingt.
Was ich tatsächlich oft mache: ich nutze die KI für kleine Recherchen –zum Beispiel, wenn ich wissen will, wann ein bestimmtes Lied erschienen ist oder woher ein Gedicht stammt, das jemand erwähnt hat.
Neulich hatte ich eine Frau, die Musikerin war. Und ich habe mich in Noten eingelesen, in das Geige spielen, weil sie mit Geigerin war.
Aber das Herz der Rede – das bleibt meins. Das entsteht im Gespräch. Im Schweigen und im Zuhören.
KI hilft mir im Hintergrund, damit ich vorn mehr Zeit für das Wesentliche habe: für die Menschen, die in München Trost suchen.
Fazit: Die Rolle der Trauerrednerin in München
Ich sehe Technik als Werkzeug –aber das, was ich tue, bleibt absolut menschlich.
Mein Wert liegt im Zuhören. In der Empathie und in der Fähigkeit, eine Brücke zwischen Erinnerung und Trost zu bauen.
Ich bin kein Interface. Ich bin ein Mensch. Mit Ohren, die aufmerksam zuhören und einem riesengroßem Herz. Und mit einer Mappe für meine Notizen, die manchmal Tränen abbekommt. Tränen, weil ich mitweinen muss. Weil ich so sehr mitfühle. KI kann viel – aber sie kann nicht fühlen.
Obwohl ich KI als praktisches Helferlein im Hintergrund schätze, bleibt die Trauerrede selbst ein menschlicher Akt.
Ich bin kein Programm, das Texte produziert.
Ich bin einfach Hanna – die Euch zuhört, mit Euch mitfühlt und Worte findet, wenn Euch diese durch Kummer und Trauer fehlen.
Eure Hanna
PS: Ihr sucht eine Trauerrednerin in München, die Euch persönlich begleitet und eine Trauerrede voller Herz schreibt? Ruft mich gerne an oder schreibt mir eine E-Mail. Ich freue mich darauf, die Geschichte Eures geliebten Menschen kennenzulernen.




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